Am Samstag 3. Dezember geht es um 20.30 Uhr in
der Garage am Kirchplatz in Aarau los mit dem Vorabend: mit Bernd
Brecht aus Wroclaw/Polen, Domink Lipp aus Rupperswil sowie Dominique
Starck & Marco Käppeli.
Am Sonntag 4. Dezember um 14 Uhr
ist dann Vernissage auf Noseland, Ruederstrasse 44, Schöftland: über 20
Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Installationen zum Thema
‚Building New Aarau’ auf der Winterwiese und in der Galerie.
Historischer Hintergrund:
Andreas Dietsch, ein aus Deutschland kommender Bürstenmacher, Agitator,
Schriftsteller und Frühsozialist, wohnte vor über 171 Jahren im
gleichen Haus an der Pelzgasse 26 in Aarau, wo Bruno Schlatter selber
seit 2007 lebt und 2008/2009 das Projekt Noseland
ausarbeitete. Ohne von Dietsch zu wissen, schuf Schlatter hier die
theoretischen Grundlagen der Mikronation Noseland mit sehr ähnlichen
Utopien, wie sie Andreas Dietsch anfangs 1840er-Jahre unter anderem in
der Schrift 'Das Tausendjährige Reich niederschrieb.
Die
Parallelen zwischen Dietschs äusseren Emigration nach dem verheissenen
Land Amerika und der inneren Immigration Noselands, welches sich nach
innen aus dem grossen Komplex Schweiz herauslöste führten zu dieser
Ausstellung: Andreas Dietsch hat seine Reise und die Aufbauversuche ‚New
Aaraus’ –der künftigen Hauptstadt Neu Helvetias- in Tagebuchform
gründlich dokumentiert.
Dietschs Schicksal war es, dass er schon im
ersten Winter, Ende Januar 1845, verstarb und das frühsozialistische
Projekt in der Folge scheiterte, die zwei einzigen gebauten Häuser
wurden verlassen und verfielen. Vom geplanten Tausendjährigen Reich
blieben eine rostige Schere, einige Gräber, ein Apfelbaum und einige
Rebstöcke.
Der Kunst und Noseland unterliegt es nun, die Vision
Andreas Dietsch noch einmal –temporär- auferstehen zu lassen: Rund um
das Thema Building New Aarau entstehen tonale Werke, Licht-Landart,
Thematische Gruppenausstellung und Performance Art.
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