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Das Tausendjährige Reich
Siehe, Fremdling, wir leben hier nicht wie in der übrigen Welt, hier ist sich jeder gleich, keiner gilt mehr, als der Andere, Jeder muss einen Willen dem Ganzen unterordnen, damit das Allgemeine mit dem Wohl und der Freiheit jedes Einzelnen im Einklang bleibe
Gesetze haben wir keine, wir huldigen nur der
Vernunft; was sie uns lehrt, ist uns Pflicht und Gesetz; die tausend Gesetze,
die draussen in der Welt die menschlichen Begriffe verwirren, die Vernunft und
den Geist beengen, sind bloss Produkte des Eigennutzes, des Ehrgeizes und der
Habsucht, und diese Eigenschaften sind uns fremd, daher brauchen wir kein
Gesetz. Jeder kennt hier seine Pflicht und erfüllt sie mit Freuden, weil er von
Jugend auf nichts anderes hört und sieht.
Siehe, Bruder, hiess es, wenn alle Menschen,
die arbeiten können, täglich nur 5 Stunden arbeiteten, so würde es hinreichen,
sie samt denen, welche arbeitsunfähig sind, zu ernähren, wir aber arbeiten neun
Stunden, damit wir für die Zeit der Noth auch Vorrath haben und kein Mangel uns
und unsere Kinder treffen kann.
Jeder
Wanderer hat bei uns das Recht, zwei Tage zu verweilen, und keiner ist etwas
schuldig: hat einer etwas zu geben, so mag er es thun nach Gutdünken; hat er
nichts oder nur wenig, so ziehe er mit Gott; wir haben immer etwas für
Bedürftige übrig.
Unterdessen
besuchte auch ich die Werkstätten, und fand da ebenfalls, wie bei allem bisher
gesehenen, die grösste Ordnung und Reinlichkeit, die Säle waren alle geräumig
und hell, und dem Bedürfnis der Arbeit gemäss eingerichtet, ..., jeder
arbeitete aus eigenem Antrieb fleissig, aber frei und vergnügt. Jeder stand dem
anderen bei mit Rath und That in Liebe und Freundschaft.
Ich erfuhr
nun auch von diesen Leuten, dass ihr Ort nicht der einzige dieser Art sei....
Und sich
zuletzt bis über den Ozean hinaus erstrecken, und alle Menschen zu einer
einzigen glücklichen Familie verbinden, die sich über Bedürfnisse und Produkte
gegenseitig ohne Wucher austauschen, wo jeder nur so viel für sich behält und
in Anspruch nimmt, als er naturgemäss bedarf, um zu leben. Jeder so viel zum
allgemeinen Wohl beiträgt, als seine Anlagen ihm gestatten, demnach keiner
verkürzt wird und doch jeder genug hat
Jeder Ort
hätte seine eigene Verwaltung, bestehend aus den Ältesten und Klügsten, die die
Arbeiten leiteten und beaufsichtigten... Jeder Ort würde darauf achten, seine
ihm eigenthümlichen Erzeugnisse so viel als möglich zu produzieren, um andern
die Mangel hätten, auszuhelfen, so erhielte der Nordländer Wein, frische
Trauben, Feigen und der Südländer könnte seinen Durst mit gutem Bier löschen
und hätte genug Fleisch und Brod.
Die
Kranken, Greise, Gebrechlichen und Kinder würden sorgfältig verpflegt
Der Link zur gesamten Schrift als pdf downloadbar bei der Aargauischen Kantonsbibliothek
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